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Wochenendfahrt zum Baumkronen Pfad in Thüringen

Wochenendfahrt der Dresdener HaMSter nach Thüringen zur MS-Selbsthilfegruppe Erfurt mit Besuch des Baumkronenpfades Am Hainich

Schon vor zwei Jahren planten wir unsere erste gemeinsame Wochenendfahrt mit der Selbsthilfegruppe. Leider machte uns die liebe Corona einen Strich durch die Rechnung. Ende letzten Jahres beschlossen wir gemeinsam, dieses Projekt erneut anzugehen. Die Kosten für Busfahrt, Hotelkosten, den Eintritt in den Baumwipfelpfad und das Wildkatzendorf wurden erneut bei der IKKclassic beantragt. Der Termin wurde auf den Oktober gelegt. Die Wahl fiel auf Erfurt, weil Renate, ein ehemaliges Mitglied unserer Gruppe, mit ihrem Mann von Dresden nach Erfurt gezogen war.

Unter dem Motto „Erfahrungsaustausch“, Alltagsbewältigung und Reisen in der Gruppe hatten wir wieder Geld bei der Kasse beantragt und entsprechend begründet. Leider wurden dieses Mal die Eintrittsgelder zu Baumkronenpfad und das Wildkatzendorf nicht genehmigt.


Mit dem gelben DVD Linienbus der Verkehrsbetriebe, über die Autobahn…! (Iris)

Zu unserem Ausflug, nach Erfurt wurden wir, neun Mitglieder der Dresdener HaMSter, von einem Linienbus der DVB an drei verschiedenen Stellen in Dresden abgeholt. Dieser Bus hat eine Rampe, so dass alle drei Rollstuhlfahrer und unsere Fußgänger mit ihren Rollatoren problemfrei zusteigen konnten. Wir hatten Glück mit dem Busfahrer Robert (Stolzenbach) ein sehr umsichtiger, hilfsbereiter Vorausdenker und engagierter Mann, der uns von A (Dresden) nach B (Behringen) brachte und beim Ein- und Ausladen von uns MSlern half. Auf der Autobahn waren wir eine Attraktion mit


unseren 80 km/h im Stadtlinienbus. Wir fühlten uns auf alle Fälle sehr, sehr sicher auch die RollstuhlstuhlfahrerInnen!







Ziel der Reise war das Schlosshotel Am Hainich

ein kleines barrierefreies Hotel in Behringen/Hörselberg. Das Schloss Behringen wurde von 1547 an, in verschiedenen Bauabschnitten, durch Herzog Johann Friedrich dem Mittleren von Wangenheim, im Renaissancestil erbaut.

Im Jahr 2003 wurde das gesamte historische Schloss unter dem Aspekt "Urlaub für alle" vollständig zu einem "barrierefreien" Hotel umgebaut und bietet seither den Gästen einen umfangreichen Service.


Wildkatzendorf Hütscheroda (Irena)

Gleich nach unserer Ankunft im Hotel, Einchecken und dem Bezug der Zimmer fuhren wir zum Wildkatzendorf Hütscheroda, das unweit des Hotels liegt. Nach dem Erwerb der Eintrittskarten rollten wir und gingen mit den Rollatoren bergauf zu dem Gehege der Wildkatzen und Luchse. Es waren zwar nur 400 m aber diese als steiler Anstieg. Einige von uns mussten sehr kämpfen und hätten diese Strecke allein auch nicht bewältigt. Gemeinsam in der Gruppe war dies jedoch für alle zu meistern. Mit gegenseitiger Hilfe und viel Elan kamen wir oben an. Uns erwartete ein Mitarbeiter des BUND Wildkatzen Dorfes und führte uns mit vielen Informationen über den Wildkatzenschleichpfad von 1,5 km. Es leben dort vier männliche Katzen und ein Luchs Pärchen mit ihrem Nachwuchs. Er führte uns so, dass jeder sie mal kurz zu Gesicht bekam.




Die Wildkatze hat einen langen Streifen auf dem Rücken und einen buschigen Schwanz. Vor über 200 Jahren wurde sie gejagt, und 1934 wurde sie deswegen in das Artenschutz Programm aufgenommen, da sie vom Aussterben bedroht war. Das Winterfell der Wildkatze hat 20.000 Haare auf den Quadratzentimeter im Gegensatz zum Menschen, der auf der gleichen Fläche nur 250 Haare hat. Der Luchs kam wahrscheinlich aus den Karpaten nach Europa und ist etwas größer als die Wildkatze. Auch der Luchs ist bedroht und deswegen wird er im Gehege gehalten, um sie vom Aussterben zu schützen.







Anschließend ging es den Anstieg wieder hinunter und dann mit dem Bus zurück zum Hotel. Um 19 Uhr gab es Abendessen vom Buffet und danach saßen wir noch lange zusammen und plauderten. Sehr zur Abrundung unseres Abends trug unser Busfahrer Herr Stolzenbach bei.





















Am nächsten Morgen nach dem reichhaltigen

Frühstück vom Buffet fuhren wir um 10 Uhr mit dem Buszum Baumwipfelpfad Am Hainich. Dort trafen wir uns mit Herr Reinhard Melzer, der als Gästeführer Gruppen im Nationalpark begleitete.

Er hatte viele interessante Informationen zur Geschichte, den Tieren und Pflanzen. Nach einem kleinen Spaziergang gelangten wir zum Aufzug, der uns auf die Höhe das Pfades bringen sollte. Leider durften die beiden zur Gruppe gehörenden Hunde (Chihuahuas) nicht mit nach oben. Da die Hunde nicht in den dafür vorgesehenen Boxen bleiben wollten, passte Daniel auf die Hunde auf. Alle anderen konnten Herr Melzers Erzählungen lauschen und sich die herbstliche Natur anschauen.




Anschließend ging es auf die 3. ETAPPE nach Bad Langensalza (Sabine, Marco)


Mit dem Bus sind wir anschließend nach Bad Langensalza gefahren. Das wunderschöne, kleine alte Städtchen, welches einige tolle Sehenswürdigkeiten zu bieten hat z.B. den Rosengarten oder den Japanischen Garten, den wir besucht haben und der rollstuhlgerecht ist. Dort lockte einige von uns der Teepavillon.

Hier gibt es einen tollen Einblick in die japanische Teezeremonie und deren ausgeprägten Varianten. Eine interessante Vorführung mit einer sehr netten Teemeisterin war ein wahrer Genuss.

Das Ambiente ist sehr stilvoll und passt genau zu dem Thema.

Der Garten hat zusätzlich eine kleine sehr anschauliche BONSAI-Ausstellung und weitere Beispiele

japanischer Gartenkunst. Kaum vorzustellen, dass diese Bäume (Bäumchen) teilweise über 100 Jahre alt sind.






eiWAm Rande des japanischen Gartens befand sich ein kleines Öko Cafe mit selbstgebackenem W das ein Teil der Gruppe besucht hat. Einige unserer Gruppe zog es sehr rasch dorthin. Nach den „Entbehrungen des Vortages“ war das ein absoluter Hochgenuss.



Anschließend war noch Zeit für einen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und einem durch den Krieg nicht zerstörten Stadtkern. Danach ging es mit dem Bus zurück zum Hotel. Im Rahmen der Halbpension erwartete uns dort das Abendessen wieder in Form eines Buffets.



Am Sonntag nach dem Frühstück ging es nach Erfurt, wo wir uns mit einer Selbsthilfegruppe treffen wollten. (Ute, Anna)

Der Check-out und die Abreise am Sonntagmorgen verliefen schnell und reibungslos. Der Aufenthalt im Schlosshotel war ein wahrer Genuss. Das geschichtsträchtige Haus wird als Inklusionsbetrieb geführt, ist komplett barrierefrei, die Zimmer sehr gemütlich und fast alle rollstuhlgängig. Die Mitarbeiter sind alle sehr freundlich und hilfsbereit.

Die einstündige Fahrt nach Erfurt konnte pünktlich um 9:45 Uhr starten. Herr Stolzenbach setzte uns am Augustinerkloster ab und bat uns, eine halbe Stunde vor Abfahrt ihn zu informieren. Er käme uns aufsammeln.


Renate hatte fünf Personen ihrer Gruppe mobilisiert. Vielen von uns ist sie bekannt, da sie vor einigen Jahren in Dresden gewohnt hat und in unserer SHG war.

Für uns war ein Raum im Augustinerkloster gemietet. Wir wurden herzlichst in Empfang genommen. Zur Begrüßung haben wir einander kleine Geschenke von unseren Heimatstädten (Dresden, Erfurt) überreicht. Kaum hatten alle Platz genommen, begann eine rege Diskussion. Von Interesse war das jeweils eigene Befinden, welche Medikamente und Therapien kommen zum Einsatz und vor allem, wie kann man für so eine Fahrt Beihilfen beantragen. Natürlich wurde auch viel Persönliches ausgetauscht.

Es standen Getränke bereit und zur Mittagszeit gab es einen kleinen Imbiss - eine leckere Geflügelsuppe mit viel Gemüse und mit frischen Kräutern aus dem Klostergarten. Wir konnten einander kennenlernen und unsere Erfahrungen im Umgang mit der chronischen Erkrankung ansatzweise austauschen.

Die Zeit verging viel zu schnell, denn es war auch noch eine kleine Stadtführung für uns vorgesehen.

Direkt am Augustinerkloster steht noch das Haus, in dem Martin Luther während seiner Studienzeit in Erfurt gewohnt haben soll.

Während des Stadtrundgangs wurden die anfängliche Spannung und Distanz zum herzlichen Lächeln aller Teilnehmer, zur Freude und zur Aufgeschlossenheit.
















Als wir dann auf der historischen Krämerbrücke waren, sind wir als eine feste, befreundete Gruppe erschienen. Wir konnten den trüben, oft monotonen Alltag mit der chronischen Erkrankung MS für kurze Zeit vergessen. Unsere gemeinsamen Eindrücke auf der wunderschönen, historischen und schön sanierten Brücke mit dem Flair des Goldenen Herbstes, riefen wahre Glücksgefühle hervor.

Wir haben unterwegs locker und ungezwungen verschiedene Krankheitsbewältigungs-Strategien und Methoden thematisiert.








Am Ende des Stadtrundgangs haben wir alle noch

gemeinsam Kaffee getrunken und wurden dann zum Bus gebracht und herzlich verabschiedet. Auf alle Fälle bleiben wir über Renate auch zukünftig in Kontakt.


Dass wir zusammen so eine große erlebnisreiche Tour machen konnten, mit so vielen schönen Eindrücken, und auch mit einigen Herausforderungen, hat zum Gruppenzusammenhalt beigetragen. Die Hilfsbereitschaft und Mitverantwortung untereinander waren enorm groß.


Die Rückfahrt von Erfurt nach Dresden verlief ziemlich ruhig. Da war das Erlebte zu verarbeiten, die Erlebnisse wurden noch einmal Revue passieren lassen oder sich einfach ausgeruht. Unsere gemeinsame Ausfahrt in die schöne Stadt Erfurt war eine gelungene Sache, die wir genossen haben. Dafür danken wir der Krankenkasse IKK.



SHG Dresdener HaMSter



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